„MJ – Das Michael Jackson Musical“: Ein Jahr Erfolg – oder die große Verdrängung?
Hamburg bebt! „MJ – Das Michael Jackson Musical“ feiert seinen ersten Geburtstag in der Hansestadt und die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Über 700.000 verkaufte Tickets in nur zwölf Monaten! Ein unfassbarer Erfolg, den Stage Entertainment da auf die Bühne gezaubert hat. Doch während die Kassen klingeln, fragt sich die Nation: Ist das noch Kunst oder schon kalte Verdrängung der dunklen Schatten, die über dem „King of Pop“ schweben?
- Mega-Hit oder moralischer Fehltritt? Die Show im Stage Theater an der Elbe lockt die Massen an, feiert die Hits und die legendären Moves des Ausnahmekünstlers. „Musikalisch und tänzerisch ist ‚MJ‘ mit diesem Ensemble ein Hochgenuss“, jubelte die Presse. Doch die Erinnerung an die schweren Vorwürfe gegen Michael Jackson sitzt tief und spaltet die Gemüter.
- Das Publikum entscheidet – oder ignoriert? Stage Entertainment äußerte sich bereits vor der Premiere zur Rezeption: „Ich glaube, dass es eine Entscheidung des Publikums sein muss, wie man etwas einordnet…!“, so Stephan Jaekel. Offenbar haben die Zuschauer ihre Entscheidung getroffen – für das Spektakel, gegen die Zweifel. Wird hier Entertainment über Moral gestellt?
- Weltweiter Siegeszug, deutsche Diskussion: Die Produktion begeistert global, mit über fünf Millionen Zuschauern weltweit und geplanten Touren bis nach Asien. Doch gerade in Deutschland kochen die Diskussionen um Jacksons Erbe immer wieder hoch. Das Musical umschifft die Kontroversen geschickt, konzentriert sich auf die Entstehung der „Dangerous“-Welttournee 1992 und zeigt einen „behutsamen Einblick in das Leben und musikalische Schaffen“. Zu behutsam für einige Kritiker, die von „Konfliktvermeidung“ sprechen.
Ist der Erfolg von „MJ – Das Michael Jackson Musical“ ein Triumph der Popkultur über jede moralische Bedenken? Oder ist es einfach die pure Faszination für ein musikalisches Genie, das – egal wie umstritten – unsterblich bleibt und die Massen in seinen Bann zieht? Deutschland ist gespalten, aber die Show geht weiter – und wie!
Bild: Pixabay / Cristhian_Adame_Photo
Report (28.11.2025) – Musikredakteur
